Eine alte Videospielkonsole, eingetaucht in dunkles, sprudelndes Wasser
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Bildquelle: StockCake

Nintendo DMCA: Yuzu-Repos und MIG Switch im Visier

Nintendo vs. Yuzu und Mig Switch: Wie Nintendo mit DMCA-Maßnahmen die Entwicklung von Emulatoren verhindern bzw. erschweren will.

Nintendo hat die Emulations- und Piraterie-Szene in den letzten Monaten kräftig aufgemischt. Mit einer Reihe von DMCA-Anträgen ging das Unternehmen nicht nur gegen den Emulator Yuzu vor, sondern nahm auch ein neues Ziel ins Visier: die MIG Switch. Werfen wir einen Blick darauf, wie sich diese Ereignisse entwickelt haben und welche Auswirkungen sie auf die Gaming-Community haben könnten.

Nintendo DMCA: Schnelle Klage, schnelle Lösung

Im Februar dieses Jahres ging Nintendo gegen die Entwickler des Emulators Yuzu vor, mit dem Switch-Spiele auf anderen Plattformen gespielt werden können. Überraschenderweise wurde die Klage nur eine Woche später mit einem schnellen Vergleich beigelegt. Diese Blitzaktion deutete auf mögliche Schwachstellen hin, die über den rechtlichen Aspekt hinausgingen und die Yuzu-Entwickler zum Handeln veranlassten.

Nintendo geht per DMCA gegen Yuzu vor
Nintendo geht per DMCA gegen Yuzu vor

Die rechtlichen Schritte von Nintendo beschränkten sich jedoch nicht auf Yuzu. Im März weitete das Unternehmen seine Bemühungen auf andere mit dem Emulator verbundene Tools und Repositories aus. Ein einziger DMCA-Antrag auf GitHub löste letzte Woche eine Kettenreaktion aus. Denn es wurden mehr als 8.500 Yuzu-Repos entfernt. Eine bemerkenswerte Aktion, die die Entwicklergemeinschaft aufhorchen ließ.

MIG Switch und UnlockSwitch: neue Ziele

Parallel dazu tauchten Gerüchte über die MIG Switch auf, eine Flashcart für die Nintendo Switch, die man als Backup- und Entwicklungsgerät bewirbt. Dieses Gerät soll es den Nutzern ermöglichen, ROMs zu speichern und auszutauschen, ohne Lötarbeiten durchführen zu müssen. Nintendo hat bereits Maßnahmen ergriffen, um den Vertrieb dieser Produkte zu unterbinden. Die Firma versucht aktiv, die entsprechenden Websites aus den Suchergebnissen zu entfernen. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.

MIG Switch steht aber auch in Konkurrenz zu UnlockSwitch, einem ähnlichen Gerät mit vergleichbarer Funktionalität. Die Debatte darüber, wer der eigentliche Entwickler ist, ist in vollem Gange, aber ohne klare Lösung. Denn es gibt keine Patente oder eingetragenen Warenzeichen, um diesen Streit zu klären. Die User müssen selbst entscheiden, wem sie glauben und vertrauen.

Das harte Vorgehen von Nintendo ist sicherlich ein Rückschlag für die Piraterie- und Emulator-Szene. Ein endgültiges Aus bedeutet das aber noch lange nicht. Denn die Fähigkeit der Szene, sich wieder zu erholen, ist fast schon legendär. Es bleibt einmal mehr abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Auswirkungen Nintendos weiteres Vorgehen auf die Zukunft der Switch-Emulatoren und Hardware-Erweiterungen haben wird.

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.